Am Ende wissen, wie es geht

Das Lebensende und Sterben unserer Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht uns oft hilflos, denn uraltes Wissen zum Sterbegeleit ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, bieten wir am Mittwoch, 23. Oktober einen Kurs zur Letzten Hilfe an. Hier lernen Sie, was Sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.

In den Kursen vermitteln wir Basiswissen, Orientierungen und einfache Handgriffe. Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern ist auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich. Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.

Der Kurs findet von 13:00-17:00 Uhr in den Räumen der Lebenshilfe Traunstein (Bahnweg 3) statt. Dank der Bezuschussung der Energie-BKK können wir den Kurs kostenfrei für die Teilnehmer anbieten.

Wir bitten um verbindliche Anmeldung unter Tel. 0861 909612-0 oder info@netzwerk-hospiz.de.

Die WHO schätzt, dass gut 50 Millionen Menschen weltweit von einer Palliativversorgung profitieren würden. 80% von ihnen leben in strukturschwachen Ländern (des globalen Südens / mit niedrigem oder mittlerem Einkommen). Lediglich 10% dieser Menschen erhalten eine angemessene Palliativversorgung.

Die Organisation „German Rotary Volunteer Doctors“ (GRVD) setzt sich seit Jahren für den Auf- und Ausbau palliativmedizinischer Strukturen im westafrikanischen Land Ghana ein.

Zusammen mit ghanaischen Spezialisten in Palliative Care haben sich mehrere Pflegende, Ärztinnen und Ärzte aus den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein in den vergangenen Jahren in diesem Projekt engagiert.

Caroline Glöckl und Robert Kühnbach waren beide im Jahr 2024 vor Ort und haben in einem lebendigen Vortrag von ihren Erfahrungen berichtet, den Sie hier nachlesen können.

Die Hospiz- und Palliativregion Berchtesgadener Land hatte den fränkischen Komödianten und Hospizbotschafter Martin Rassau nach Bad Reichenhall eingeladen. In einer lockeren Gesprächsrunde interviewte er Dr. Christian Stöberl sowie Alt-Landrat Georg Grabner zu deren Engagement in der Hospizarbeit. Einen Bericht über die Veranstaltung finden Sie hier und einen Mitschnitt des Gesprächs können Sie hier nachhören.

Am 26. Februar 2024 verstarb unser Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzender Alois Glück.

Hier finden Sie die Nachrufe des Netzwerk Hospiz, der Außerklinischen Ethikberatung und der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP).

Zusammen mit Landrat Siegfried Walch unterzeichnete Tanja Hauck, Koordinatorin der Hospiz- und Palliativregion Traunstein, die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Einen Zeitungsbericht aus der Südostbayerischen Rundschau finden Sie hier: https://www.pnp.de/lokales/landkreis-traunstein/die-palliativ-versorgung-im-landkreis-traunstein-weiter-ausbauen-15055082

Zum 01.01.2023 wurden in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerke (HPVN) gegründet.
Diese sollen die Akteure in der Hospiz- und Palliativarbeit vernetzen, Strukturen sichern und weiterentwickeln, sowie die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren und informieren.
Die Koordinatorinnen stellen die Hospiz- und Palliativversorgungsnetzwerke vor und geben einen Überblick über den aktuellen Stand in den beiden Landkreisen.

Vorstellung HPVNs BGL+TS

Am Ende wissen, wie es geht

Das Lebensende und Sterben unserer Angehörigen, Freunde und Nachbarn macht uns oft hilflos, denn uraltes Wissen zum Sterbegeleit ist mit der Industrialisierung schleichend verloren gegangen. Um dieses Wissen zurückzugewinnen, bieten wir einen Kurzkurs zur Letzten Hilfe an. In diesen Letzte Hilfe-Kursen lernen interessierte Bürgerinnen und Bürger, was sie für die ihnen Nahestehenden am Ende des Lebens tun können.

In den Kursen vermitteln wir Basiswissen, Orientierungen und einfache Handgriffe. Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sondern ist auch in der Familie und der Nachbarschaft möglich. Wir möchten Grundwissen an die Hand geben und ermutigen, sich Sterbenden zuzuwenden. Denn Zuwendung ist das, was wir alle am Ende des Lebens am meisten brauchen.

Derzeit bieten wir auf Anfrage Kurse ab einer Teilnehmerzahl von 6 Personen an, die Teilnahmegebühr beträgt € 15,- p.P.

Bei Interesse melden Sie sich bitte unter Tel. 0861 909612-140 oder info@netzwerk-hospiz.de.

 

Weitere Kurse werden auch über den Ambulanten Hospizdienst der Caritas Traunstein (www.caritas-hospiz-traunstein.de)  und den Hospizverein Berchtesgadener Land e. V. (www.hospizverein-bgl.de) angeboten.

Mitarbeiterinnen des Netzwerk Hospiz waren im Februar in Ghana, um dort in zwei Kliniken medizinisches Personal in Palliativpflege und Palliativmedizin zu schulen. Einen ausführlichen Bericht (Trostberger Tagblatt vom 14.04.23) finden Sie hier: Palliativmedizin in Ghana den Weg bereitet (April 23)

Erfolgreiche Weiterbildung in Palliativmedizin: Region ist sehr gut aufgestellt

Erstmals fand in Traunstein beim Netzwerk Hospiz eine palliativmedizinische Weiterbildung für Ärzte statt. Angemeldet hatten sich 20 Mediziner, davon 15 aus den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein. Vertreten waren hauptsächlich Hausärzte, aber auch einige Klinikärzte waren unter den Teilnehmern. Der fünftägige Kurs wurde als Kooperationsveranstaltung der Christophorus Akademie für Palliativmedizin München und dem Netzwerk Hospiz Südostbayern angeboten. Die Idee dahinter war, die Versorgung schwerkranker und sterbender Menschen in der Region weiter zu verbessern. Dass die Weiterbildung in Traunstein angeboten wurde, wurde von den Teilnehmern sehr geschätzt. „Es ist schön, dass dieser Kurs heimatnah stattfindet und ich so auch gleich die zuständigen Palliativmediziner im Landkreis kennenlerne“, so eine teilnehmende Ärztin.

Schwerpunkt der Schulung war die Behandlung komplexer belastender Beschwerden, wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und Unruhe. Auch die Kommunikation zwischen Arzt und Patient stand im Mittelpunkt. Daneben fanden pflegerische Themen Platz in der Weiterbildung, genauso wie Spiritualität und der Umgang mit Trauer. Intensiv diskutiert wurde über die weitere Verbesserung der Behandlung von schwerstkranken und sterbenden Patienten in den beiden Landkreisen. Das durchweg positive Resümee der teilnehmenden Ärzte zeigte, dass die Inhalte des Kurses weit über die Vermittlung von Grundlagen hinausgingen. Die Teilnehmer schätzten die praxisrelevanten Inhalte, die hervorragende Fachlichkeit der Referenten und die Möglichkeit zum Austausch.

„Die Veranstaltung war durchweg gelungen. Beeindruckend fand ich das große Engagement der Teilnehmer. Auch ich als Kursleiter nehme viele Anregungen der Kollegen für meine tägliche Arbeit mit. Der Austausch hat gezeigt, dass wir hier in der Region sehr gut aufgestellt sind, was die Versorgung von schwerkranken und sterbenden Menschen betrifft.“, so der ärztliche Leiter im Netzwerk Hospiz, Dr. Robert Kühnbach.

Weitere palliativmedizinische Fortbildungen sind beim Netzwerk Hospiz in Planung. So startet demnächst in Kooperation mit der Hospizakademie Mühldorf eine Weiterbildung in Palliative Care für Pflegefachkräfte. Ende April finden diverse Informationsveranstaltungen für Medizinische Fachangestellte der Arztpraxen statt, die in Traunstein und bei Bedarf auch in Bad Reichenhall angeboten werden.

Frühzeitige Beratung bei Tumorerkrankung

Die Lebensqualität auch bei fortgeschrittener Erkrankung zu erhalten, ist das wichtigste Ziel eines palliativmedizinischen Behandlungsansatzes. Bei frühzeitiger Einbindung in die onkologische Therapie können Unterstützungsangebote optimal vorbereitet und somit die persönlichen Bedürfnisse bis zuletzt respektiert werden.

Wir bieten in Zusammenarbeit mit der onkologischen Gemeinschaftspraxis Dres. med. Tanzer – Stöberl in Bad Reichenhall sowie mit dem Verein „Gemeinsam gegen den Krebs“ und der Palliativstation in Traunstein eine kostenlose Sprechstunde an. Hier können Patienten sowie Angehörige in Ruhe mit unseren Mitarbeitern über ihre Sorgen und Bedenken sprechen. Dabei können nicht nur medizinische Fragen zur Behandlung von belastenden Symptomen wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit und Angst thematisiert werden. Ein wichtiger Bestandteil der Beratung sind Fragen, die darüber hinausgehen: Pflegerische Fragestellungen, die neben der Versorgung mit Hilfsmitteln auch die nicht-medikamentöse Behandlung von Symptomen umfassen, soziale Beratung zu Hilfsgeldern und anderen Unterstützungsmöglichkeiten. Die Sprechstunde befasst sich ebenso mit den Möglichkeiten, die Versorgung zuhause zu optimieren und somit unerwünschte Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Dabei spielt die Vorsorgeplanung, wie z.B. die Niederschrift von Wünschen nach Therapiebegrenzung im Rahmen einer Patientenverfügung, eine wichtige Rolle. Auch spirituelle Fragen, die bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit auftreten, werden wertschätzend und empathisch begleitet.

Bitte melden Sie sich vorab zu den Sprechstunden an:

Mittwoch, April 12th, 2023